COSIMA FILMTHEATER
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Dienstag, den 22.04.2025:
15:30 Cosima:

18:15 Cosima:

20:30 Cosima:



Berlin-Film-Katalog präsentiert
Meine Frau macht Musik (1957/58)
... nur am Montag 5. Mai um 17:30 Uhr im Cosima-Filmtheater !
...mit einer Einführung von Filmhistoriker Jan Gympel !
DDR 1957/1958 – 88 Minuten – Farbe
R: Hans Heinrich
B: Hans Heinrich nach einem Szenarium von Walter Niklaus
K: Eugen Klagemann – M: Gerd Natschinski
D: Lore Frisch, Günther Simon, Maly Delschaft, Alice Prill, Kurt Schmidtchen, Evelyn Künneke

Nach zehn Jahren Ehe hat Gerda Wagner genug: Animiert durch die Begegnung mit dem umjubelten Schnulzensänger Fabiani, möchte die Hausfrau und Mutter zweier Kinder wieder ihren Ambitionen als Sängerin nachgehen und öffentlich auftreten. Ihr Gatte Gustav ist davon wenig begeistert, fürchtet er doch um die Ruhe und Ordnung in seinem beschaulichen Heim. Weltanschaulich wenig korrekt versucht der Abteilungsleiter eines Berliner HO-Warenhauses daher, den Karriereversuch seiner Frau zu sabotieren. Mit der Produktion leichter Unterhaltung tat man sich bei der DEFA oft schwer, obwohl genau solche Filme von weiten Teilen des DDR-Kinopublikums verlangt wurden. Erst 1957 versuchte man sich an einem der seinerzeit beliebten Revuefilme oder genauer: einer leichten Komödie mit aufwendig inszenierten Musiknummern, natürlich alles in Agfacolor aus Wolfen. Dazu wurden auch Künstleraus dem Westen (hier Lore Frisch, ihre Gesangsstimme Gitta Lind, Evelyn Künneke, Alice Prill, Kurt Schmidtchen) engagiert.
Auch der Regisseur und Drehbuchautor Hans Heinrich und der Szenenbildner Oskar Pietsch wohnten dort, waren aber schon seit Jahren für die DEFA tätig. „Meine Frau macht Musik“ sollte dann Heinrichs letzte Arbeit für die DDR-Filmproduktion sein, machten Funktionäre doch noch vor dem Start des Streifens in diesem allerlei ideologischen Unrat aus, weshalb der Film erst geraume Zeit nach seinem ursprünglich angekündigten Premierentermin in die Kinos kam.
Heinrich schuf einen Film, der sich von den westdeutschen Produktionen jener Zeit nur in Nuancen unterschied und sich wie diese eher in den Traumwelten klassischen Kintopps bewegte als in der Realität, was in zahlreichen Besprechungen bemängelt wurde. So nannte Rosemarie Rehahn „Meine Frau macht Musik“ ein „Das-können-wir-auch-Filmchen“ („Wochenpost“ Nr. 17/1958).
Daß Günther Simon kurz nach seiner Verkörperung des von den Nazis ermordeten und in der DDR zum makellosen Märtyrer verklärten KPD-Vorsitzenden Ernst Thälmann hier einen biederen Ehemann spielte, der die Emanzipation seiner Frau aus egoistischen Gründen behindert, zeugt von der Ambition Simons, sich nicht auf einen Rollentyp festlegen zu lassen. Auch konnte er hier erstmals zeigen, daß ihm auch komische Rollen lagen, was in den zeitgenössischen Kritiken voller Verwunderung anerkannt wurde.


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© Cosima Filmtheater Berlin. All rights reserved. | Programming & Design: Uli Schmidt
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